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Die Woche war hart....

bine-poersch

Da ich nur wenig in Social Media unterwegs bin, selten auf fremde Anlagen komme und auch Messen, Events, etc.nicht zu meinen favorisierten Ausflugszielen gehören, sehe ich nicht viel von der Pferdewelt "da draussen".


Aber diese Woche hat es mich mal wieder überrollt.

Angefangen mit einem Reitsportkatalog, der im Briefkasten lag, gefolgt von Messewerbung, einem Werbeflyer für Kinderreiterferien und zu guter Letzt noch ein paar "lustige" Karnevalsfotos von Pferden mit Hütchen auf dem Kopf in WhatsApp Statusnachrichten.


Und überall schauen mich immer wieder Pferde an, denen Verzweiflung, Stress oder die totale Selbstaufgabe in den Augen steht.


Warum werden solche Fotos zu Werbezwecken oder als private Statusnachricht genutzt?

Sicher nicht, weil die Urheber dieser Fotos sich dessen bewusst sind und (im Gegensatz zu Tierschutzorganisationen o.ä.) den Zweck verfolgen, auf das Leid der Tiere aufmerksam machen zu wollen.


Im Gegenteil - es soll hier ja der Eindruck entstehen, dass der Spaß im Vordergrund steht.

Schick gekleidet zu unserem geliebten Hobby in den Stall fahren, ein unterhaltsames Wochenende auf einer Messe, ein tolles Ferienprogramm für unsere Kinder oder einfach über Social Media ein paar private Momente mit dem eigenen Pferd teilen.


Und weder im Großen noch im Kleinen sehen viele Menschen nicht, was die Pferde davon halten.


Es geht hier nicht darum, dass Pferde sich niemals unwohl fühlen dürfen, dass jeglicher Stress von ihnen ferngehalten werden muss oder dass man nicht mit ihnen Werbung machen oder in der Öffentlichkeit unterwegs sein darf.

Die Frage ist nur, ob Fotos mit offensichtlichem Unbehagen oder gar Angst und Stress dafür geeignet sind, FÜR den Reitsport zu werben?

Oder ob ich mein eigenes Pferd in einer solchen Situation für alle Social Media Nutzer sichtbar machen möchte?

Was sagt das letztlich über mich aus?

Was wird den Kunden, Eltern, Reitsportinteressierten vermittelt?

Dass es "normal" ist, dass Pferde so aussehen?


Würde ein Schwimmbad mit frierenden Besuchern werben?

Ein Kindergarten mit weinenden Kindern?

Würde ich im Status Fotos meiner besten Freundin posten, auf denen sie sich offensichtlich sehr unwohl fühlt und das mit Herzchenemojis untertiteln?

Nein! Natürlich nicht.


Warum tun es dann so viele in der Pferdewelt?

Weil sie es einfach nicht sehen. Wir sind so sehr an diese Bilder gewöhnt, dass es vielen von uns gar nicht mehr auffällt, wenn ein Pferd still leidet.


Und an dieser Stelle kann ich nur nochmals appellieren - schult euren Blick, schaut hin, hinterfragt und seid kritisch!

Auch meinen Pferden geht es nicht immer gut. Sie sind mal krank, gestresst von einem Herdenmitglied und auch mal genervt von ihrem Job. Das ist normal, gehört dazu und ist einfach das reale Leben.


Aber meine Aufgabe ist es, das zu erkennen und ggf.etwas an der Situation zu ändern.

Auch ich sehe noch lange nicht alles, auch ich mache Fehler und beurteile Situationen mal falsch. Das passiert und ist im Alltag nicht völlig zu vermeiden.

Wichtig ist nur, dass ich bereit bin, mich stetig weiter zu entwickeln, hinzuschauen und wach zu bleiben.


Und es beginnt damit, dass ich alle Fotos, die ich poste kritisch hinterfrage und nur das nach aussen trage, was ich auch bezwecken will.


Das lehre ich meinen Reitschülern, beherzige es selbst und freue mich über jeden einzelnen von euch, der dies liest und in Zukunft vielleicht etwas genauer hinschaut.


Denn erst wenn wir lernen WIRKLICH hinzuschauen, wird sich das Bild des Pferdes in der Öffentlichkeit (wie natürlich auch im privaten Umfeld) nachhaltig ändern.


Denn keiner möchte dort kaufen, wo mit getressten Pferden geworben wird, auf Messen fahren, die mit Tieren werben, denen die Angst im Blick steht oder sein Kind ins Ferienlager zu Ponys schicken, die sich selbst und all ihre Lebensfreude aufgegeben haben.


In diesen Sinne - schaut hin, seid kritisch und lasst euch nicht blenden. Die Pferde werden es euch danken!

 
 
 

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